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Donnerstag, 10. Januar 2019
Die Farbe des Lebens ist bunt - von positiver Umkehrung
nacy_marynow, 21:24h
Alles, was im Leben passiert, hat zwei Seiten, eine gute und eine schlechte Seite. So ist es auch mit der Synästhesie. Es mag nicht sehr angenehm sein, dass ich überall, wo ich bin, alle Gefühle - also alle Farben - wahrnehmen muss. Ich kann nicht sagen: "Heute will ich mal nichts wahrnehmen." Es ist einfach da. Ob ich das alles sehen und wissen will oder nicht, ich sehe es. Ich weiß es. Ich spüre es. Von jedem Verwandten, jedem Freund, jedem Fremden. Ganz egal, ob ich an dem Tag so gut drauf bin, dass ich es verarbeiten kann.
So kann man es sehen - und so habe ich es jahrelang gesehen. Als Fähigkeit, aber als eine, die mir das Leben nicht gerade leicht macht. Dass man mit dieser Einstellung nicht immer glücklich ist, liegt wohl auf der Hand. Und dadurch wird man irgendwann empfänglich für neue Ideen, andere Wege, die einem vorgeschlagen werden. Das geht natürlich in kleinen Schritten. Da kommt eine Person, die sagt: "Also, ich sehe deine Wahrnehmung als eine echte Gabe an." Das wirkt. Von einem Moment auf den anderen habe ich angefangen, mich zu fragen, ob sie nicht vielleicht recht hat. Ob ich nicht stolz drauf sein sollte, dass ich mehr sehe als andere. Und sobald dieser Gedanke im Kopf ist, sieht man andere Worte schnell auf eine andere Weise.
Dann reicht es, wenn man ab und zu mal gesagt bekommt: "Ist ja cool!", "Sei doch stolz drauf." oder "Da kann dir keiner was vormachen." (was übrigens nicht ganz richtig ist). Und schon fängt man Stück für Stück an, umzudenken.
Es hat ziemlich lange gedauert und noch eine Freundin mehr gebraucht, bis ich das verstanden habe. Bis ich bemerkte, dass dieses ständige Verarbeiten-müssen die eine, unangenehme Seite der Medaille ist - und dass es noch die zweite Seite gibt. Ich sehe Farben, egal wohin ich gehe. Das bedeutet: das Leben ist bunt! Das Leben ist bunt. Und zwar nicht nur, weil ich die Farben sehen muss, sondern weil es so viele Facetten hat. Ich habe gelernt, dass ich meine Wahrnehmung nicht andauernd extra betrachten darf. Sie ist ein Teil meiner Welt. Alles, was ich erlebe, würde ich ohne Synästhesie völlig anders erleben. Deshalb habe ich auch all die schönen Momente, die unvergesslichen Erlebnisse, meiner Wahrnehmung zu verdanken. Denn sie machen mein Leben bunt - und genau das ist mein ganz persönliches Glück.
So kann man es sehen - und so habe ich es jahrelang gesehen. Als Fähigkeit, aber als eine, die mir das Leben nicht gerade leicht macht. Dass man mit dieser Einstellung nicht immer glücklich ist, liegt wohl auf der Hand. Und dadurch wird man irgendwann empfänglich für neue Ideen, andere Wege, die einem vorgeschlagen werden. Das geht natürlich in kleinen Schritten. Da kommt eine Person, die sagt: "Also, ich sehe deine Wahrnehmung als eine echte Gabe an." Das wirkt. Von einem Moment auf den anderen habe ich angefangen, mich zu fragen, ob sie nicht vielleicht recht hat. Ob ich nicht stolz drauf sein sollte, dass ich mehr sehe als andere. Und sobald dieser Gedanke im Kopf ist, sieht man andere Worte schnell auf eine andere Weise.
Dann reicht es, wenn man ab und zu mal gesagt bekommt: "Ist ja cool!", "Sei doch stolz drauf." oder "Da kann dir keiner was vormachen." (was übrigens nicht ganz richtig ist). Und schon fängt man Stück für Stück an, umzudenken.
Es hat ziemlich lange gedauert und noch eine Freundin mehr gebraucht, bis ich das verstanden habe. Bis ich bemerkte, dass dieses ständige Verarbeiten-müssen die eine, unangenehme Seite der Medaille ist - und dass es noch die zweite Seite gibt. Ich sehe Farben, egal wohin ich gehe. Das bedeutet: das Leben ist bunt! Das Leben ist bunt. Und zwar nicht nur, weil ich die Farben sehen muss, sondern weil es so viele Facetten hat. Ich habe gelernt, dass ich meine Wahrnehmung nicht andauernd extra betrachten darf. Sie ist ein Teil meiner Welt. Alles, was ich erlebe, würde ich ohne Synästhesie völlig anders erleben. Deshalb habe ich auch all die schönen Momente, die unvergesslichen Erlebnisse, meiner Wahrnehmung zu verdanken. Denn sie machen mein Leben bunt - und genau das ist mein ganz persönliches Glück.
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Sonntag, 7. Januar 2018
Auf der Suche nach einer positiven Farbe
nacy_marynow, 22:29h
Oft genug habe ich erwähnt, dass mich das Smaragdgrün einer Freundin aus den tiefsten Gedankenlöchern ziehen kann. Inzwischen gibt es noch eine Person und eine Farbe mehr, die das kann. Und daneben gibt es noch einige andere, ebenfalls sehr positive Farben, die das auch ein bisschen schaffen. Nicht so stark wie diese beiden - aber es reicht, um mich besser zu fühlen, nicht mehr zu sehr zu grübeln, das Leben wieder leichter zu nehmen, wenn ich es kurz vorher nicht mehr leicht nehmen konnte. Somit gelingt es mir an fast allen schlechten Tagen, mich an irgendwas, an irgendwem, wieder hochzuziehen.
Doch "fast" und "immer" sind eben nicht dasselbe Wort. Was, wenn es Tage wie heute gibt, an denen all diese positiven, mitreißenden, helfenden Farben in weiter Ferne sind? Manchmal schaffe ich es, durch Aufschreiben oder Ablenken mit irgendwelchen mit belanglosen Dingen, davon wieder wegzukommen. Aber nicht immer. Nicht an solchen Tagen wie heute. Nicht mit solchen Gefühlen, wie ich sie heute schon seit dem Aufstehen habe.
Der Vormittag war etwas, das ich so stark selten habe. Aufräumen war angesagt. Sortieren. Weihnachtsdeko wegräumen. Schon beim Aufstehen war ich in einer unschönen Stimmung. Ich fühlte mich leer, antriebslos, bedrückt, ohne zu wissen, warum überhaupt. Um gar nicht erst in diese Gefühle zu versinken, legte ich so schnell wie möglich los. Ich suchte mir ein Lied, auf das ich gerade Lust hatte, stellte es auf Dauerschleife ein und drehte es laut. Es begleitete mich den gesamten Vormittag, immer wieder von vorne. Und ich tat, was ich tun wollte - doch bei der Sache war ich kein einziges Mal.
Immer wieder erwischte ich mich dabei, wie ich innehielt. Ich stellte mich ans angekippte Fenster oder setzte mich auf den Couchtisch. Starrte nach draußen. Dachte an schöne Momente und Worte, die mit meinen engsten Freunden zusammenhingen. An jemanden, der mir seit dem Sommer im Leben fehlt. An unglaublich viele besondere Stunden, Zaubermomente, die in den letzten Wochen passierten. Immer wieder kamen mir die Tränen. Immer wieder raffte ich mich wieder auf und räumte weiter. Im Kopf schmerzhafte Gedanken, Zweifel, Wünsche, Ängste. All diese Gedanken waren nicht neu, waren mir nicht unbekannt, und jeder einzelne von ihnen auch nicht besonders schlimm. Doch alle gleichzeitig, auf einem Haufen, wirkten erdrückend und beklemmend, liegen auf mir wie Blei; und es fühlt sich an, als wolle ich aufspringen und rennen und schreien, aber nichts davon geht.
Jetzt, am Abend, ist es fast noch schlimmer als am Vormittag. Gedanken ziehen durch meinen Kopf, die ich nicht zu fassen kriege. Gefühle sind in mir, die ich nicht benennen kann. Ich bin in einer Stimmung, die gefährlich für mich selber ist - in der Hinsicht, dass ich spüre, dass ich alleine aus diesem Strudel nicht herauskomme, dass ich den Anstoß von jemand anderem brauche, um wieder klar denken zu können und nicht in ein Loch zu versinken. Da reicht ein kleiner Moment, eine winzige Sache, die demjenigen nicht einmal auffällt, weil es überhaupt nicht wichtig ist, was für ein Anstupser das ist. Wichtig ist nur, von wem er kommt. Und noch wichtiger, dass er kommt.
Es heißt immer, wenn man glaubt, dass eine Grenze ist, dass man am Ende ist, dass man sich verfahren hat; dann öffnet sich irgendwo eine Tür, jemand nimmt dich bei der Hand und ohne dass es eine große Sache wäre, holt er dich aus der Sackgasse. Ich habe tatsächlich oft genug erlebt, dass es so ist. Doch wenn man daran glaubt, dann wartet man darauf. Und wenn man darauf wartet, und es nicht passiert, dann wird es noch schwieriger, sich allein wieder aufzuraffen. Und genau diese Gedanken, an das, was kommen könnte, sind es, die verhindern, dass ich mich besser fühle.
Doch "fast" und "immer" sind eben nicht dasselbe Wort. Was, wenn es Tage wie heute gibt, an denen all diese positiven, mitreißenden, helfenden Farben in weiter Ferne sind? Manchmal schaffe ich es, durch Aufschreiben oder Ablenken mit irgendwelchen mit belanglosen Dingen, davon wieder wegzukommen. Aber nicht immer. Nicht an solchen Tagen wie heute. Nicht mit solchen Gefühlen, wie ich sie heute schon seit dem Aufstehen habe.
Der Vormittag war etwas, das ich so stark selten habe. Aufräumen war angesagt. Sortieren. Weihnachtsdeko wegräumen. Schon beim Aufstehen war ich in einer unschönen Stimmung. Ich fühlte mich leer, antriebslos, bedrückt, ohne zu wissen, warum überhaupt. Um gar nicht erst in diese Gefühle zu versinken, legte ich so schnell wie möglich los. Ich suchte mir ein Lied, auf das ich gerade Lust hatte, stellte es auf Dauerschleife ein und drehte es laut. Es begleitete mich den gesamten Vormittag, immer wieder von vorne. Und ich tat, was ich tun wollte - doch bei der Sache war ich kein einziges Mal.
Immer wieder erwischte ich mich dabei, wie ich innehielt. Ich stellte mich ans angekippte Fenster oder setzte mich auf den Couchtisch. Starrte nach draußen. Dachte an schöne Momente und Worte, die mit meinen engsten Freunden zusammenhingen. An jemanden, der mir seit dem Sommer im Leben fehlt. An unglaublich viele besondere Stunden, Zaubermomente, die in den letzten Wochen passierten. Immer wieder kamen mir die Tränen. Immer wieder raffte ich mich wieder auf und räumte weiter. Im Kopf schmerzhafte Gedanken, Zweifel, Wünsche, Ängste. All diese Gedanken waren nicht neu, waren mir nicht unbekannt, und jeder einzelne von ihnen auch nicht besonders schlimm. Doch alle gleichzeitig, auf einem Haufen, wirkten erdrückend und beklemmend, liegen auf mir wie Blei; und es fühlt sich an, als wolle ich aufspringen und rennen und schreien, aber nichts davon geht.
Jetzt, am Abend, ist es fast noch schlimmer als am Vormittag. Gedanken ziehen durch meinen Kopf, die ich nicht zu fassen kriege. Gefühle sind in mir, die ich nicht benennen kann. Ich bin in einer Stimmung, die gefährlich für mich selber ist - in der Hinsicht, dass ich spüre, dass ich alleine aus diesem Strudel nicht herauskomme, dass ich den Anstoß von jemand anderem brauche, um wieder klar denken zu können und nicht in ein Loch zu versinken. Da reicht ein kleiner Moment, eine winzige Sache, die demjenigen nicht einmal auffällt, weil es überhaupt nicht wichtig ist, was für ein Anstupser das ist. Wichtig ist nur, von wem er kommt. Und noch wichtiger, dass er kommt.
Es heißt immer, wenn man glaubt, dass eine Grenze ist, dass man am Ende ist, dass man sich verfahren hat; dann öffnet sich irgendwo eine Tür, jemand nimmt dich bei der Hand und ohne dass es eine große Sache wäre, holt er dich aus der Sackgasse. Ich habe tatsächlich oft genug erlebt, dass es so ist. Doch wenn man daran glaubt, dann wartet man darauf. Und wenn man darauf wartet, und es nicht passiert, dann wird es noch schwieriger, sich allein wieder aufzuraffen. Und genau diese Gedanken, an das, was kommen könnte, sind es, die verhindern, dass ich mich besser fühle.
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Dienstag, 24. Oktober 2017
Alles neu - alles alt
nacy_marynow, 22:19h
Ein Neuanfang bedeutet nicht immer, dass alles neu ist. Es kann auch ein Neuanfang sein, einfach etwas hinter sich zu lassen, das man eine Weile gehabt hat - und in etwas zurückzukehren, was man eine lange Zeit nicht mehr hatte.
Hätte mir früher jemand gesagt, dass ich einmal in den Ort zurückkehren würde, in dem ich fast mein ganzes Leben verbracht habe, hätte ich ihm wohl eine runtergehauen. Als ich vor fünf Jahren in eine andere Stadt ging, um dort meine Ausbildung zu machen, jubelte alles in mir. Ich wollte hier fort. "Das alte Leben" nannte ich abfällig all das, was bis dahin mein Leben ausgemacht hatte. Ich wollte mit nichts davon mehr zu tun haben, alles hinter mir lassen, und woanders neu anfangen. So habe ich dann fünf Jahre lang gelebt - mit Höhen und Tiefen, neuen Freunden und tollen Momenten, falschen Freunden und bitteren Enttäuschungen. Je länger ich dort war, desto mehr kam die Einsicht, dass ein Leben immer genau so verlaufen würde, wohin es mich auch verschlug.
Als dann alles auf einmal geschah, war es, als gäbe es auf einmal nur diesen einen Weg für mich. Anders als in den Wochen vorher wusste ich plötzlich genau, was ich tun musste und was ich tun wollte. Es war so klar, und es lief so schnell wie von selbst, dass ich nur drei Wochen später plötzlich mit vollgepackten Taschen vor meinem Elternhaus stand. Ich sah es an, und es fühlte sich komisch an zu wissen, dass das kein normaler Besuch, sondern eine Rückkehr für immer war.
Ich war wieder da. Die fünf Jahre, die ich woanders gelebt und all das hier fast schon abgelehnt hatte, erschienen mir von einem Tag auf den anderen nur noch wie ein kurzer Ausflug in ein anderes Leben. Als ich ein paar Tage nach meiner Ankunft einen Spaziergang machte, lief ich die alten Wege ab. Wege, die ich, als ich hier lebte, mit besonderen Erinnerungen verband. Ich hörte Musik, so wie immer auf Spaziergängen, weil ich sonst meine eigenen Gedanken und Gefühle oft kaum aushielt.
In mir stiegen Bilder auf, gute und schlechte, aber alle intensiv. Erinnerungen an Erlebnisse mit alten Freunden. Empfindungen Leuten gegenüber, deren Leben sich schon vor längerer Zeit von meinem entfernt hatten. Alles, was ich sah, war mir fremd und vertraut zugleich. Es hatte sich fast nichts verändert - und wenn doch, waren es Kleinigkeiten, das Grundlegende war geblieben. Häuser, Bäume, Wege, Erinnerungen, Gefühle ... alles schien vor fünf Jahren einfach stehengeblieben zu sein und nur auf mich gewartet zu haben. Nur darauf, dass ich jetzt, hier und heute, zurückkehrte. Als hätte die ganze Welt es gewusst - nur ich nicht.
Doch all das Alte, Vertraute, war trotzdem neu. Denn ich sah es nun mit einem Gefühl an, dass ich dabei noch nie gehabt hatte: mit dem Gefühl, noch einmal neu anzukommen. Das versetzte mich in eine sonderbare, glückselig-verwirrte Stimmung, die mich mehr tanzen als gehen ließ - tanzen durch ein Meer von Bildern, Gefühlen und Farben, die meine Umgebung malten. Genauso wie damals, und doch irgendwie ganz neu.
Hätte mir früher jemand gesagt, dass ich einmal in den Ort zurückkehren würde, in dem ich fast mein ganzes Leben verbracht habe, hätte ich ihm wohl eine runtergehauen. Als ich vor fünf Jahren in eine andere Stadt ging, um dort meine Ausbildung zu machen, jubelte alles in mir. Ich wollte hier fort. "Das alte Leben" nannte ich abfällig all das, was bis dahin mein Leben ausgemacht hatte. Ich wollte mit nichts davon mehr zu tun haben, alles hinter mir lassen, und woanders neu anfangen. So habe ich dann fünf Jahre lang gelebt - mit Höhen und Tiefen, neuen Freunden und tollen Momenten, falschen Freunden und bitteren Enttäuschungen. Je länger ich dort war, desto mehr kam die Einsicht, dass ein Leben immer genau so verlaufen würde, wohin es mich auch verschlug.
Als dann alles auf einmal geschah, war es, als gäbe es auf einmal nur diesen einen Weg für mich. Anders als in den Wochen vorher wusste ich plötzlich genau, was ich tun musste und was ich tun wollte. Es war so klar, und es lief so schnell wie von selbst, dass ich nur drei Wochen später plötzlich mit vollgepackten Taschen vor meinem Elternhaus stand. Ich sah es an, und es fühlte sich komisch an zu wissen, dass das kein normaler Besuch, sondern eine Rückkehr für immer war.
Ich war wieder da. Die fünf Jahre, die ich woanders gelebt und all das hier fast schon abgelehnt hatte, erschienen mir von einem Tag auf den anderen nur noch wie ein kurzer Ausflug in ein anderes Leben. Als ich ein paar Tage nach meiner Ankunft einen Spaziergang machte, lief ich die alten Wege ab. Wege, die ich, als ich hier lebte, mit besonderen Erinnerungen verband. Ich hörte Musik, so wie immer auf Spaziergängen, weil ich sonst meine eigenen Gedanken und Gefühle oft kaum aushielt.
In mir stiegen Bilder auf, gute und schlechte, aber alle intensiv. Erinnerungen an Erlebnisse mit alten Freunden. Empfindungen Leuten gegenüber, deren Leben sich schon vor längerer Zeit von meinem entfernt hatten. Alles, was ich sah, war mir fremd und vertraut zugleich. Es hatte sich fast nichts verändert - und wenn doch, waren es Kleinigkeiten, das Grundlegende war geblieben. Häuser, Bäume, Wege, Erinnerungen, Gefühle ... alles schien vor fünf Jahren einfach stehengeblieben zu sein und nur auf mich gewartet zu haben. Nur darauf, dass ich jetzt, hier und heute, zurückkehrte. Als hätte die ganze Welt es gewusst - nur ich nicht.
Doch all das Alte, Vertraute, war trotzdem neu. Denn ich sah es nun mit einem Gefühl an, dass ich dabei noch nie gehabt hatte: mit dem Gefühl, noch einmal neu anzukommen. Das versetzte mich in eine sonderbare, glückselig-verwirrte Stimmung, die mich mehr tanzen als gehen ließ - tanzen durch ein Meer von Bildern, Gefühlen und Farben, die meine Umgebung malten. Genauso wie damals, und doch irgendwie ganz neu.
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